Unser Verein, Local Diversity, wurde gegründet, um ein drängendes Problem anzugehen, das unseren Gründern Mehmet und Sharon am Herzen lag: die fehlende politische Beteiligung von Menschen mit Migrationsgeschichte. Wir erkannten, dass Menschen aus marginalisierten Gruppen in der politischen Landschaft unterrepräsentiert waren und sich ausgeschlossen fühlten. Es gibt verschiedene Gründe, warum Menschen mit Migrationshintergrund kaum in der Politik aktiv sind.
Einer der Hauptgründe ist, dass es vielen finanziell nicht möglich ist. Politisches Engagement erfordert viel Zeit und Hingabe, aber viele können es sich nicht leisten, da solche Tätigkeiten in den meisten Fällen nicht finanziell entlohnt werden.
Ein weiteres Problem besteht darin, dass migrantische Menschen von der Politik kaum angesprochen werden. Unsere Anliegen und Bedürfnisse finden in den politischen Diskussionen kaum Beachtung. Dadurch entsteht das Problem, dass viele Menschen aus unserer Community erst gar kein Interesse an politischer Beteiligung entwickeln. Sie haben das Gefühl, dass ihre Stimmen ohnehin nicht gehört werden.
Hinzu kommt, dass viele von den angebotenen Projekten, Gremien und politischen Initiativen gar nichts mitbekommen. Oft liegen Sprachbarrieren vor oder die Strukturen sind so undurchsichtig, dass es schwer ist, den Zugang zu finden. Selbst wenn es Möglichkeiten gibt, sich zu engagieren, wissen viele schlicht nicht, wo sie anfangen sollen. Einigen ist es nicht mal möglich, wählen zu gehen, aufgrund fehlender Staatsangehörigkeit. Obwohl sie teilweise seit geraumer Zeit in Stuttgart leben.
Auch die politischen Parteien und die Personen in politischen Ämtern setzen sich kaum oder gar nicht mit diesen Themen auseinander. Dies liegt auch daran, dass wenige migrantische Menschen politische Ämter haben, zum anderen liegt der Altersdurchschnitt bei Ü40.
Unsere Probleme werden selten thematisiert, und so bleibt die politische Partizipation vieler von uns auf der Strecke.
Aus diesem Bewusstsein heraus entstand Local Diversity. Unser Verein setzt sich dafür ein, Menschen mit Migrationsgeschichte den Zugang zur Politik zu erleichtern und ihnen eine Plattform zu bieten, durch die ihre Stimmen gehört werden. Wir wollen Barrieren abbauen, politisches Interesse wecken und Wege aufzeigen, wie sich jede:r in die Gesellschaft einbringen kann – unabhängig von Herkunft oder finanziellen Möglichkeiten.
Das Problem der fehlenden politischen Repräsentation von Menschen mit Migrationsgeschichte zeigt sich u.a. im Stuttgarter Gemeinderat. Dort ist der Anteil von Personen mit Migrationshintergrund äußerst niedrig. Dies führt dazu, dass das Thema Vielfalt in der Stadt Stuttgart nur unzureichend behandelt wird.
Da Menschen mit Migrationsgeschichte in den politischen Gremien kaum vertreten sind, werden ihre Interessen und Anliegen oft nicht ausreichend berücksichtigt. Dadurch engagieren sich viele von ihnen auch nicht politisch, weil sie das Gefühl haben, dass ihre Stimme ohnehin keine Wirkung hat. Es entsteht ein Kreislauf: Die mangelnde Beteiligung hält das Problem aufrecht, und die politische Landschaft bleibt weitgehend unverändert.
Unsere Idee mit Local Diversity basiert auf dem Ziel, Menschen mit Migrationsgeschichte zu empowern und sie dabei zu unterstützen, ihre Stimme in der politischen Landschaft einzubringen. Wir arbeiten überparteilich und wollen einen offenen Austausch ermöglichen, bei dem sich Menschen unabhängig von ihrer politischen Ausrichtung begegnen und austauschen können. Dabei ist es uns wichtig, Netzwerkmöglichkeiten zu schaffen, die langfristig wirken und den Zugang zu politischen Strukturen erleichtern.
Ein weiterer Schwerpunkt unserer Arbeit liegt darin, Menschen zu informieren und aufzuklären. Wir entwickeln Workshops, die Wissen über Politik, Teilhabe und Engagement vermitteln. Dabei bauen wir Brücken zwischen verschiedenen Akteuren – seien es Parteien, zivilgesellschaftliche Organisationen oder die Verwaltung.
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